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Für viele ist das Thema Digital ein Fremdkörper, ein
nicht von diesem Planeten stammendes Objekt... Ähnlich der Situation -
ein 70 jähriger, der einen Computer kennen lernen muss. Spass beiseite...
Modellbahn Digital steuern klingt kompliziert, ist es aber nicht. Es sind
grundsätzliche Regeln einzuhalten, die es in ähnlicher Form eines jeden
'Analogers' auch gibt. Die Speisung UND der Informationsfluss erfolgt
ebenfalls über die Schienen (2 Pol), darauf nun nicht Gleichstrom
anliegt, sondern Digitalstrom (ähnlich Wechselstrom). Die auf dem Gleis
stehende Lok frisst die Ihr zustehenden Informationen. Welche Daten zu
welcher Lok gehören, entscheidet der Lokdecoder.
Grundsätzlich kann gesagt werden, jedes Objekt auf einer Anlage (Lok,
Weiche, Signal etc.) wird mit einer Adresse eindeutig identifiziert. Über
die Decoder werden Adressen festgelegt und können später von der
Zentrale (oder PC) gesteuert werden.
Digital bietet sehr viele Vorteile, es lassen sich mit relativ
wenig technischem Aufwand komplexe Steuerungen ermöglichen.
Mehrzugbetrieb in unabhängige Richtungen, verschiedenen Geschwindigkeiten
etc.... Alles möglich !
Je grösser eine Anlage, desto geringer - so sehe ich es - der technische
Aufwand und umso lohnender der Digitalbetrieb. Ich will mal nicht die
vielen Trennstellen und Relaisstationen nennen, um einen richtig
funktionierenden Blockbetrieb im Analogsystem aufzubauen.
Als Nachteil vom digitalen System sehe ich eigentlich nur den
Initialaufwand und Kosten. Jede Lok muss umgerüstet werden ! Kosten pro
Lok, ca. 60 Fr. + allfälliger Umbau ca. 40-60 Fr.
Information: Auf digital umgerüstete Loks können in den meisten Fällen
auf analogen Systemen weiterhin eingesetzt werden, dazu muss lediglich ein
Register
entsprechend programmiert sein (ist werkseitig so vorprogrammiert).
Anmerkung: Ich will keine Werbung für ein digitales System machen, egal
welcher Hersteller. Auf den folgenden Seiten nenne ich Hersteller bzw.
Produkte, die z.T. selber verwende und schreibe über Erfahrungen, die ich
damit gemacht habe.
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Systematisch
kann der el. Aufbau einer Anlage so aussehen. Eigentlich sind es nur 4
Leitungen, welche den Bus (Ringleitung) ausmachen!
Einerseits der Digitalstrom (rot/schwarz) welcher an die Schienen
(u.U. alle 1-2 Meter einspeisen) und alle Schaltdecoder, Rückmelder
führt - somit werden die Adressen und Befehle übertragen und Lokmotoren
gespiesen.
Andrerseits der Wechselstrom (gelb/braun) für die Verbraucher, wie
z.B. Schaltdecoder (Lenz
LS110...), Rückmelder (LDT
GB88, Lenz LR110...) etc.
Der Durchmesser der Kabel sollte je nach Anlagengrösse (d.h. Anzahl der
Verbraucher) entsprechend grosszügig gewählt sein. 2.5 - 4 mm2 finde ich
für die meisten Fälle gut dimensioniert.
Der Trafo, mit dem einerseits der Digitalstrom (in der DCC Zentrale)
erzeugt wird, sollte - wie immer, genügend Leistung liefern, wieder
abhängig nach Anzahl der Verbraucher. 72 VA sollte fürs erste reichen. Die
Angaben die auf meiner Seite gemacht werden, sind meist für N und H0
verwendbar. Klar ist, dass eine H0 Lok mehr Strom braucht als eine in
N, auch die Schienenspannung ist bei N mit ca. 15 Volt niedriger als die
unser grösseren Brüdern.
Das eigentliche Herzstück bildet die Zentrale. Sie ist das
'Rechenzentrum' des Systems. An der Zentrale (z.B. Intelibox) wird eine AC
Quelle (18-22 V) angeschlossen. Die Box nimmt sich davon Ihren Teil, den
sie zum Leben braucht, den Rest wandelt sie in Digitalstrom um - dem
integrierten DCC Booster. Mit diesem DCC Strom ist der Hauptteil unserer
Ringleitung bereits vorhanden: Strom für die Loks, sowie die
Informationsquelle für die Decoder. Bereits damit könnte man - sofern
die Leitungen an die Schienen angeschlossen - digital Züge steuern -
wiederum: wenn Loks mit Decodern vorhanden sind.
Des weiteren ist die Zentrale auch Schnittstelle via RS232 (ser.
Schnittstelle) an den PC. Hierbei muss ich der Intelibox
zu Gute halten, dass Sie als eine der wenigen Hersteller eine
Übertragungsgeschwindigkeit von 19200 Baud zulässt - andere Hersteller
bieten hier z.T. beachtlich weniger.
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Stufe 1:
Mit der Stufe 1 bezeichne ich die folgenden Möglichkeiten:
Grundlegende Steuerung - Züge digital steuern, ohne Weichenstrassen
schalten.
- Zentrale (Intelibox,
Lenz
etc.)
- AC Trafo mit min. 52 VA
- Umgebaute Lok
Der Preis für diese Stufe befindet sich meist im Rahmen von 600-1000 Fr.
Stufe 2:
Zusätzlich steuern von Weichen
- Schaltempfänger (LS110 von Lenz,
Decoder von Viessmann und v.a.)
Preis pro geschaltete Weiche ca. Fr. 11.--
Stufe 3:
Anschluss eines PCs, steuern von Zügen und Weichen über Software
- PC, sofern nicht bereits vorhanden - eine alte Kiste reicht meistens
schon !
- Steuerungssoftware (Rail Road & Co, WinRail etc.)
Software kostet 200 - 400 Fr. - hierzu empfehle ich, Demoversionen der
einzelnen Hersteller herunterzuladen und selbst zu entscheiden. Mir
persönlich gefällt das Rail
Road besonders.
Stufe 4:
Rückmeldungen, Blockstellen erfassen - ermöglicht automatisierte und
logikgesteuertes Modellvergnügen... Aut. Fahrstecken, Zugverfolgung etc.
- Rückmeldemodule (für Intelibox s88 komp. Module empfehlenswert, z.B. LDT
GB-88)
Preis pro Rückmeldeblock: ca. Fr. 13.--
Mit Stufe 4 betritt man das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Es
lassen sich Blockstellen einrichten - Blockstellen sind 'isolierte'
Gleisabschnitte, welche überwacht werden. Das System merkt und meldet,
wenn ein Block belegt ist.
Durch die Kombination von verschiedenen Blöcken können logische
Verbindungen mit der eingesetzten Software erstellt werden - sogenannte
Fahrstrassen.
So ist es OHNE weiteren Verdrahtungsaufwand möglich, z.B. bei besetzten
Gleisen in Bahnhöfen Signale auf Rot zu stellen und ankommende Züge vor
dem besetzten Gleis warten zu lassen bis der Zug weiterfährt.
Solche und viele anderen Beispiele lassen sich einfachst realisieren.
Vergessen darf man nie, es lassen sich auch noch manuelle Manöver
durchführen - gesichert und ungesichert...
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Im Grunde genommen nichts Übermächtiges... Auf die
Schnelle gesagt, der Decoder kommt zwischen die beiden Radschleifern und
den Motor. Nicht zu vergessen, das Licht - mit je einem Kabel.
Das einzig Übermächtige und zum Teil unmenschliche ist: PLATZ ?!
Bei uns N Bahnern ist das gar nicht so einfach. Gewisse Loks lassen sich
ohne grossen Aufwand ,d.h. ohne spanabhebende Arbeitsvorgänge :-),
Umbauen.
Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit dazukomme, um Bilder eines Umbaus
vorzunehmen. Hierzu kann ich, wie bei den meisten Themen auf dieser Seite
auf die Speziallektüren der MIBA verweisen. Sie führen ganze Hefte zu
diesen Themen.
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Damit Ihr solche Komponenten während der Arbeit sehen
könnt, habe ich von den verschiedenen Bauteilen Bilder gemacht (Einfach
auf die jeweilige Überschrift klicken).
Rückmelder
Der gezeigte Rückmelder ist von LDT.
Damit bin ich sehr zufrieden. Er misst den Strom auf dem einseitig
isolierten Gleis und meldet den Belegtzustand über den s88 Bus an die
Intelibox weiter. Sehr einfache Montage und günstig im Vergleich zu
anderen Produkten...
Schaltempfänger
Diese Bauteile erhalten, wie der Name verrät, Schaltbefehle. Über die
Intelibox wird eine Adresse, z.B. einer Weiche, gewählt und betätigt.
Der Empfänger wertet diesen Befehl aus und schaltet die Weiche. Hier
lassen sich sehr viele Elemente steuern, z.B. Drehscheibe, Blinkautomatik
(kann sogar programmiert werden), Signale (Rot/Grün), Weichen:
Magnetpartikel, Motorgesteuerte über einen kleinen Adapter.
Zentrale (Intelibox)
Leider ist die Intelibox auf diesem Bild nur am Bildrand zu sehen. Doch,
erkennbar ist sie auf alle Fälle. Im Bild, der Schattenbahnhof, der über
die Intelibox gesteuert wird.
Lokdecoder (leider muss ich erst wieder eine Lok knacken um...)
Bilder habe ich noch keine, aber auf der Navigationsliste sind von
verschiedenen Lokdecodern die Einbauanleitungen hinterlegt. Damit die
Anleitung lesbar ist, Seite drucken oder anderen Bildbetrachter als der
Explorer wählen...
Lenz LE010XF
(1/2)
FLM
6846/47/48 (1/2)
Arnold 81210
(1/2/3)
(Rechte bei der jeweiligen Firmen).
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Weitere Themen werden in Kürze aufgenommen, bzw.
erweitert... Stand: 26.09.2001
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