Dampf in Südamerika, Teil 1: Am Ende der Welt | ||||||||||||||||||||||||
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1996 war ich mit einem Freund den letzten südamerikanischen Dampfeinsätzen auf der Spur. Im ersten Teil möchte ich Euch ans Ende der Welt führen:
zur Kohlenbahn Rio Turbio Rio Gallegos, einst südlichste Eisenbahn der Erde, ganz unten am Südzipfel Argentiniens gelegen. Einst deshalb,
weil in den 90ern eine schmalspurige Touristenstrecke auf Feuerland aufgebaut wurde, die der Kohlenbahn diesen Rang ablief.
Auch wenn unser Besuch erst zehn Jahre her ist der Betrieb war in dieser Form bereits im darauffolgenden Jahr Geschichte. Denn wenige Monate
nach unserem Besuch trafen gebrauchte Dieselloks aus Bulgarien ein, die der herrlichen Dampfatmosphäre ein Ende setzten und den Betrieb komplett
verdieselten. Zeitgleich wurde der Hafenbahnhof Rio Gallegos mit dem Dampflokdepot aufgegeben und durch einen neuen, leistungsfähigeren Hafen
ersetzt, der etwas östlicher gelegen über eine 35 km lange Neubautrecke an die Bahn angebunden wurde.
Bis dahin jedoch verrichteten noch die von Mitsubishi/Japan und Tubarao/Brasilien gebauten 1E 1 Maschinen Dienst auf der 750mm Bahn für
Schmalspurverhältnisse wahre Giganten! Sieben Loks standen unter Dampf; schwer zu sagen, wieviele der insgesamt zwanzig noch betriebsfähig waren.
In schweren Zügen mit 40 bis 50 vierachsigen Wagen wurde die in Rio Turbio geförderte Kohle zum 255 km entfernten Hafen Rio Gallegos abgefahren.
Ein bis zwei Zugpaare waren pro Tag in dieser unwirklichen Welt unterwegs, die durch endlose Weiten, extrem rauhes Klima, orkanartike Stürme und
viel, viel Regen geprägt ist. Doch nun zu den Fotos, die zwischen dem 26. und 29.3.96 entstanden.